Das neue Seerestaurant „deck47“ wird durch das Biomassekraftwerk mit Strom und Wärme versorgt.
Das neue Seerestaurant „deck47“ wird durch das Biomassekraftwerk mit Strom und Wärme versorgt.

SINFONIA bringt Innsbruck mehr Energieeffizienz

Die Landeshauptstadt bietet BürgerInnen wie Gästen eine hohe Lebensqualität. Damit diese stetig verbessert wird, setzt die Stadtregierung unter anderem Maßnahmen im Bereich Klimaschutz. Innsbruck ist beim EU-Projekt SINFONIA, bei dem Energie effizient genutzt und auch eingespart wird, eine Pionierstadt.

Innsbruck setzt auf Nachhaltigkeit. Besonders in den Bereichen des Klimaschutzes und des Energiesparens werden innovative Schritte realisiert. Vor knapp drei Jahren entschied sich die Landeshauptstadt, am EU-Projekt SINFONIA teilzunehmen. Neben Bozen ist Innsbruck bei der „Smart INitiative of cities Fully cOmmitted to iNvest In Advanced largescaled energy solutions“ eine Pionierstadt. Zu Deutsch bedeutet dies sinngemäß, dass durch den Einsatz von umfangreichen, integrier- und multiplizierbaren Energielösungen in mittelgroßen Städten der Energiebedarf um bis zu 50 Prozent und der CO2-Ausstoß um bis zu 20 Prozent reduziert werden. Auf der anderen Seite gibt es noch für die definierten „Smart Districts“ zusätzlich das Ziel, den Anteil erneuerbarer Energien um mindestens 30 Prozent zu erhöhen. Die genannten Distrikte befinden sich im Stadtgebiet hauptsächlich in den Stadtteilen Pradl und Reichenau. „Bis zum Ende der Projektlaufzeit werden rund 70.000 Quadratmeter Wohn- und Nutzfläche energetisch hocheffizient saniert“, betont die zuständige Vizebürgermeisterin Mag.a Sonja Pitscheider und ergänzt: „Nach zwei Jahren können wir bereits auf erfolgreiche Maßnahmen zurückblicken. Die erste Sanierung der denkmalgeschützten
Volksschule Pradl Ost freut Lehrerinnen und Lehrer genauso wie Schülerinnen und Schüler. Wir haben viele positive Rückmeldungen erhalten.“

Weitere Projekte in Umsetzung

Aktuell sind noch Sanierungen von Wohnanlagen und eine weitere in einem Schulgebäude im Gange. Die Volksschule Angergasse wird in einer zweiten Bauphase kommenden Sommer fertiggestellt. Die Neue Heimat Tirol (NHT) startete im Herbst mit Sanierungen in drei Wohngebäuden. Zuvor konnten die Wohnbauprojekte „Sillblock“ (IIG) in der Sebastian-Scheel-Straße und eines der NHT in der Oswald-Redlich- Straße/Fennerstraße bereits beinahe zur Gänze abgeschlossen werden. Beide Wohnbauträger bekamen bereits positive Rückmeldungen von BewohnerInnen. Doch nicht nur diese Instandsetzungen sind Ziele von SINFONIA. Auch der Einsatz innovativer Lösungen in der Erzeugung und Verteilung von erneuerbaren Energien zählt dazu. Eine Maßnahme der Innsbrucker Kommunalbetriebe (IKB) wird seit Frühjahr 2016 am Areal der Kläranlage in der Roßau umgesetzt, wo ein Biomassekraftwerk errichtet wird.

„Mit SINFONIA wird die Landeshauptstadt noch lebenswerter für die derzeitigen und künftigen Generationen. Mit dem Biomassekraftwerk der IKB wird die Balance von Ökonomie, Ökologie und Sozialem optimal erreicht.“

Vizebürgermeisterin Mag.a Sonja Pitscheider

Vizebürgermeisterin Mag.a Sonja Pitscheider

Biomassekraftwerk und Photovoltaik 

In dieser Anlage wird aus Hackschnitzeln energiereiches Holzgas gewonnen. Mit dem daraus erzeugten Ökostrom und der Wärme werden das Klärwerk selbst, das Hallenbad O-Dorf und das Seerestaurant „deck47.“ versorgt. Komplettiert wird das gesamte System mit einer Photovoltaik-Anlage beim Hallenbad sowie auf derFassade des neuen Biomassekraftwerks. Die dort erzeugte Energie entspricht dem Strombedarf von rund 500 Haushalten und 300 Einfamilienhäuser könnten mit der Wärme versorgt werden. 

Verlässliche Partner

Für SINFONIA kooperiert die Stadt Innsbruck neben den IKB auch mit den beiden gemeinnützigen Wohnbauträgern NHT und der Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG). Auch die Firmen alpS, die Tiroler Wasserkraft (TIWAG) und die TIGAS gehören zu den Partnern. Das Passivhaus Institut und die Universität Innsbruck unterstützen die Landeshauptstadt ebenfalls auf ihrem Weg zu mehr Energieeffizienz. Letztere führen bei einem Teil der Gebäude mit Zustimmung der jeweiligen MieterInnen die Kontrolle durch, ob die Maßnahmen auch den gewünschten Effekt bringen. Über einen Zeitraum von einem Jahr werden Messungen zu Raumtemperatur, Raumluftfeuchte, CO2 und Energie erhoben und evaluiert. Erneuerbare Energien werden beispielsweise durch die Installation von Photovoltaik-Anlagen und den Einsatz von Wärmepumpen gesteigert. SAKU